Der Hundekauf: wo einen Hund kaufen?

Wer sich über Rasse, Größe und Geschlecht seines Traumhundes im Klaren ist, für den stellt sich schon wieder die nächste Frage: Woher soll der Hund kommen?

Es gibt mittlerweile viele verschiedene Wege, zu einem Hund zu kommen. Die klassische Variante: Ein Hund vom Züchter. Aber auch die Tierheime in Deutschland haben mittlerweile großen Zulauf. Viele Menschen möchten eben lieber einem heimatlosen Tier ein liebevolles Zuhause geben, als der „Zuchtindustrie“ Vorschub zu leisten. Ganz so einfach ist die Sache allerdings nicht. Bei den Vermittlungshunden in Tierheimen handelt es sich oft um Nachwuchs von Straßenhunden – also solche Tiere, die ungewollt entstanden sind. Züchter dagegen achten penibel darauf, den Standard einer Rasse weiterzuführen und die Hunde so zu erhalten, wie sie ursprünglich waren. Auch das ist eine durchaus ehrenvolle Aufgabe.

Schauen wir uns nachfolgend doch einmal die verschiedenen Möglichkeiten, an einen Hund zu kommen, etwas näher an und ergründen jeweils die individuellen Vor- und Nachteile.

Hundezüchter

Wie bereits angedeutet, besteht der klassische Weg des Hundekaufs aus dem Gang zum Züchter. Dabei hat sich der Kunde bereits im Vorhinein auf eine bestimmte Rasse festgelegt. Meist gibt es zu jeder Hunderasse in Deutschland eine ganze Reihe von Züchtern, so dass die Auswahl mitunter sehr schwer fällt. Wie findet man also nun den richtigen Züchter?

Zunächst sollte man sich umfassend über alle Züchter einer Rasse informieren. Das Internet bietet dazu ausgezeichnete Möglichkeiten. Entsprechende Listen hält zum Beispiel der „Verband für das Deutsche Hundewesen“ (VDH) bereit. Welcher Züchter es dann aus der gewonnenen Liste sein soll, liegt ganz an Ihnen. Manche bevorzugen einen Züchter in der Nähe, andere fahren gerne ein paar Hundert Kilometer, um den richtigen Partner zu finden. Tipp: In Internetforen tauschen sich viele Hundekäufer untereinander aus und berichten von ihren Erfahrungen mit dem jeweiligen Züchter. Für Sie als Interessent sind das äußerst wertvolle Informationen.

Die Vorteile des Hundekaufs beim Züchter liegen auf der Hand: Der Käufer erhält einen Rassehund mit allen notwendigen Papieren, der in der Regel gesundheitlich topfit ist und später durchaus für die eigene Zucht eingesetzt werden kann. Nachteil: Ein Rassehund vom Züchter ist kein billiges Vergnügen, er kann durchaus 1.500 Euro und mehr kosten.

Tierheim

Der Gang ins Tierheim beruht bei vielen Menschen auf einem sozialen Gedanken. Man vermutet, dass es den Tieren dort schlecht geht und möchte einem Hund, der vielleicht schon viel schlechtes erlebt hat, ein schönes neues Zuhause bieten. Dabei sind die Tierheime in Deutschland durchweg wesentlich besser als ihr Ruf.

Bei manchen Menschen zählt aber auch der wirtschaftliche Gedanke. Wenn es nicht unbedingt ein Rassehund sein soll, kann auch ein bereits erwachsener Mischling aus dem Tierheim viel Freude bereiten und zu einem echten Familienmitglied werden. Für einen solchen Hund zahlt man lediglich eine kleine Schutzgebühr.

Nachteilig kann sich bei einem Hund aus dem Tierheim die mitunter völlig fehlende Erziehung auswirken. Was der Hund im Welpenalter nicht gelernt hat, kann man ihm später nur noch mit viel Arbeit, Geduld und Einfühlungsvermögen beibringen. Gerade Anfänger sollten daher darauf achten, sich zunächst ausführlich von einem kompetenten Mitarbeiter des Tierheims über den passenden Hund beraten zu lassen.

Tiervermittlungsstellen für ausländische Hunde

Hunde aus dem Ausland, die von speziellen Vermittlungsstellen und Organisationen nach Deutschland gebracht und dort vermittelt werden, sind oft sehr arm dran. Es handelt sich dabei in der Regel um Straßenhunde sowie Hunde aus Tötungsstationen, denen eine Vermittlung das Leben rettet. Der Gedanke, einen solchen Hund aufnehmen zu wollen, ist edel, dennoch sollten Sie diesbezüglich einiges bedenken. Straßenhunde sind es gewohnt, ständig um ihr Überleben zu kämpfen und vertragen sich daher in ihrem neuen Zuhause oftmals nicht mit anderen Hunden bzw. Tieren. Sie können außerdem an Krankheiten leiden, deren Behandlung einen großen finanziellen Einsatz erfordert. Für Anfänger sind solche Hunde kaum empfehlenswert – es sei denn, Sie bringen die nötige Einsatzbereitschaft mit, um sich sehr intensiv mit dem Vierbeiner zu beschäftigen. Man wächst eben mit seinen Aufgaben!

Tierhändler

Von allen Möglichkeiten, einen Hund zu kaufen, hat der professionelle Tierhändler wohl die schlechteste Reputation. Und das in vielen Fällen zu Recht. In die Vertriebsstrukturen eingeschleuste Tierschützer decken beim Handel mit Hunden immer wieder erschreckende Zustände auf und sprechen von einer regelrechten „Tiermafia“. Solche Hunde werden im Ausland – häufig in Osteuropa – unter widrigsten Umständen gezüchtet, sind oftmals krank und sterben bereits in jungem Alter. Die Tierhändler bringen sie dann in Nacht-und-Nebel-Aktionen nach Deutschland, wo sie auf Messen oder Flohmärkten zu vermeintlich günstigen Preisen angeboten werden.

Sicher, es gibt auch seriöse Tierhändler. Diese zu finden, gleicht jedoch der Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Wir können daher nicht empfehlen, einen Hund bei einem professionellen Tierhändler zu kaufen – zumindest dann nicht, wenn man nicht genauestens über die Hintergründe informiert ist.

Kleinanzeigen

Der Hundekauf von privat läuft meist über Kontakte im Freundes- und Verwandtenkreis oder eben über Kleinanzeigen. Hier findet sich eine riesige Auswahl an Hunden – teilweise aus privater Zucht, aber auch solche, die beispielsweise vom Züchter kommen und aus persönlichen Gründen wieder angegeben werden sollen. Es fällt schwer, bei Hunden aus Kleinanzeigen seriöse von unseriösen Angeboten zu unterscheiden. Bestehen Sie auf jeden Fall auf einen ordentlichen Kaufvertrag und versuchen Sie, so viel wie möglich über die Geschichte des Tieres herauszufinden – und das nicht nur anhand von Erzählungen des Noch-Besitzers, sondern durch „harte Fakten“ wie Ahnentafel etc. Scheuen Sie sich nicht davor, auch einmal beim Vorbesitzer oder Züchter des Hundes anzurufen und von diesem entsprechende Informationen zu erbitten. Sie müssen schließlich wissen, worauf Sie sich bei dem gekauften Tier einlassen.

Tipps zum Kaufvertrag

Beim Kauf eines Hundes sollte in jedem Fall ein entsprechender Kaufvertrag geschlossen werden. Bei einem Züchter gibt es hier in der Regel kein Problem, die meisten haben vorgefertigte Vertragsentwürfe parat. Auch Tierheime halten sogenannte Schutzverträge bereit, mit denen der Käufer nichts falsch machen kann. Etwas anders sieht es aus, wenn der Hund von Privat oder von einem Tierhändler gekauft wird. Hier sollte man auf einen seriösen und anerkannten Vertragsentwurf zurückgreifen, wie es ihn bei vielen Vereinen und Verbänden in Deutschland für wenig Geld gibt.




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